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Balrog 024

In unserer Welt ist das „namenlose Entsetzen“ eine feste Größe:

Hunderte Male haben wir in unserer Therapie die Erfahrung gemacht, dass wir in das namenlose Entsetzen hineinmüssen, wenn wir eine Situation wiederfinden wollen, in der wir in der Kindheit Teile von uns verloren haben.

 

In unserer Welt ist der Weg zu Kleinen, die wir verloren haben, dieser:

 

Wir nähern uns dieser Situation in unserer Vorstellung. Wir gehen in unserer Vorstellung in sie hinein.

 

Wenn wir uns in unserem Inneren dieser Situation nähern und in sie hineingehen, dann kommt zuerst diese alles durchdringende und überwältigende Angst. Sie wächst und wächst, bis sie groß ist wie ein alles verschlingendes Gewitter oder ein gewaltiger Tsunami. Diese Angst ist riesig wie ein Gebirge. Sie füllt buchstäblich alles aus. Die Welt besteht nur noch aus Angst.

 

Wenn man dann in die Angst hineingegangen ist und auf der anderen Seite wieder herauskommt, dann kommt das namenlose Entsetzen. Das namenlose Entsetzen ist von seinem Wesen her ganz anders als die Angst, aber unbeschreiblich. Entweder man kennt diesen Zustand, oder man kennt ihn nicht. Worte helfen hier nicht weiter. Die Reichweite von Worten endet weit vor dem namenlosen Entsetzen.

 

Wenn man in das namenlose Entsetzen hineingegangen ist und auf der anderen Seite wieder herauskommt, dann findet man, wonach man sein Leben lang suchte.

 

Soweit unsere Erfahrung.

(Jeder darf andere Erfahrung gemacht haben).

 

Als wir uns hinsetzten, um Balrog zeichnen zu lassen, was er gerade zeigen wollte, war es ihm wichtig, dass es sich diesmal um einen namenlosen Schrecken handelte.

 

Uns war das völlig Recht.

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