Diese Zeichnung entstand im Hochgebirge – in einer kleinen Ferienwohnung auf über 1.600 Metern Höhe. Wir waren schon
hinter der ersten Tür. (Ein langer Weg 10)
Wir hatten am Esstisch alles vorbereitet und lange auf das leere weiße Blatt gestarrt. Dann hatte Balrog losgelegt und uns mit einem Haufen Kreise und zahlreichen angedeuteten Augen zurückgelassen.…Und wir sollten das jetzt kolorieren.
Unsere Kleinen starrten diese Kreise und Augen an und wisperten scheu:
„Was ist das?!“
Ich hatte keine Ahnung, was das werden sollte. Ich fragte zurück:
„Was denkt ihr denn, was das sein könnte.“
Sie dachten einen Moment nach.
„Froschlaich!“ sagten sie dann. „Das ist Froschlaich - aus der Nähe betrachtet.“
Und dann griffen wir zu unseren Buntstiften und begannen, das zu kolorieren. Wir waren uns sehr unsicher, wie die Farben hier zusammenpassen sollten. (In späteren Bildern von Balrog waren wir uns da wesentlich sicherer).
Wir saßen da also am Esstisch dieser Ferienwohnung, „die Flosse voller Stifte“, wie unsere Kleinen immer nennen: Wenn wir kolorieren, dann haben wir immer ungefähr ein Dutzend Stifte in der linken Hand und ziehen in schneller Folge mit der rechten Hand irgendeinen Stift heraus und fuhrwerken mit ihm auf dem Blatt herum. Dann stecken wir den Stift wieder zurück, und der nächste ist dran.
Nach ein paar Stunden war das Bild fertig. Balrog kam vorbei und schaute uns über die Schulter. Er schien zufrieden zu sein.
„Guten Morgen!“ sagte er uns.
Und wir waren uns völlig unsicher, wie er das gemeint hatte.
Wir vermuteten, dass er das ein wenig höhnisch gesagt hatte. So nach dem Motto:
„Wirst du auch allmählich wach?! Begreifst du so langsam, worum es hier geht?!“
Aber wir wussten es nicht.
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