*** Vorsicht bitte – hier ist mal wieder Triggerkram mit drin. ***
Diesen Spruch habenwir neulich auf einem Plakat gesehen:
„Versöhne dich mit deiner Vergangenheit, sodass sie nicht deine Zukunft bestimmt.“
Aha.
Dieser Spruch ist auf so vielen Ebenen gleichzeitig falsch, dass wir ihn achtlos beiseitelegen wollten. Es wird so viel Unsinn dahergefaselt und an Wände geschrieben - wenn wir auf all das eingehen wollten, dann kämen wir zu gar nichts anderem mehr. Aber in den folgenden Tagen merkten wir, dass uns das doch beschäftigte – ganz so eindeutig falsch war dieser Satz dann wohl doch nicht.
Deshalb wollten wir das mal aufdröseln.
Was ist unsere Sicht der Dinge?
1
Lasst euch nicht von der Sprachpolizei des woken Tugendministeriums erwischen!
Versöhne dich mit deiner Vergangenheit müsste im politisch korrekten Neusprech auch heißen: Vertöchtere dich mit deiner Vergangenheit und Verdiverse dich mit deiner Vergangenheit.
Soviel Zeit muss sein!
Darüber hinaus ist im Stuhlkreis ausführlich und tiefgehend zu diskutieren, ob hier nicht die Vergangenheit diskriminiert wird und gegenüber der Gegenwart und der Zukunft systematisch benachteiligt wird. Denn wenn die Vergangenheit nicht mehr die Zukunft bestimmen kann, was kann sie dann überhaupt noch bestimmen?! Da fühlt sich die Vergangenheit mit Sicherheit zurückgesetzt und in ihren Gefühlen verletzt. Das kann doch auch niemand wollen! Auf der anderen Seite gilt aber auch:
Wenn die Zukunft immer von der Vergangenheit bestimmt wird, dann fühlt die sich sicher auch benachteiligt. Und was wird eigentlich aus der Gegenwart, die ständig zwischen diesen beiden riesigen Blöcken „Vergangenheit“ und „Zukunft“ eingequetscht und aufgerieben wird?!
Manchmal wissen wir auch nicht, was man da machen kann, wenn man politisch korrekt und woke sein will.
Deshalb setzen wir an den Anfang dieses Textes ein Stoßgebet:
Herr, lass Gendersternchen und Doppelpunkte vom Himmel regnen, dann wird alles besser!
2
Da wir immer in einem Ursache-Wirkungsgefüge leben, bestimmt die Vergangenheit immer die Zukunft. Das ist unausweichlich. Wenn ich heute deutlich über meine Verhältnisse lebe, dann bin ich morgen sehr wahrscheinlich pleite, so ist das nun mal.
Jede Wirkung hat eine Ursache, und jede Ursache geht ihrer Wirkung zeitlich voraus. Das nennt man Determinismus (Bestimmtheit).
Mit anderen Worten:
Dass die Vergangenheit die Zukunft nicht bestimmt, ist unmöglich.
Die Frage ist nur, in welchem Maße die Vergangenheit die Zukunft bestimmt, und auf welche Weise sie das tut.
Bei der Beantwortung dieser Fragen gehen die wohlbegründeten Meinungen weit auseinander, und ein Ende der Diskussion nicht abzusehen.
3
Was heißt das, dass ich mich mit der Vergangenheit versöhne?
Bedeutet das, dass ich akzeptiere, dass es in meinem Leben so war, wie es eben war?
Bedeutet es, dass ich gut finde, was in meinem Leben gewesen ist? Dass ich also all dem, was mir widerfahren ist, eine positive Deutung gebe?
Bedeutet das, dass ich all denen, unter denen ich gelitten habe, ihre Taten verzeihe?
Ich will das mal im einzelnen aufdröseln, vielleicht kommen wir dann der Sache näher:
3a
Ich akzeptiere, dass es in meinem Leben so war, wie es eben war.
Dieser Text hat ja zum Thema, dass wir uns mit der Vergangenheit versöhnen sollen, damit sie nicht unsere Zukunft bestimmt. Also ist es wichtig, sich anzuschauen, was in unserer Vergangenheit denn unsere Zukunft bestimmen könnte. Es geht ja vermutlich nicht darum, dass wir uns damit versöhnen sollen, dass die Inflationsrate in dem Jahr, in dem wir zwölf wurden, bei durchschnittlich 2,6 Prozent lag. Und vermutlich geht es um eine Vergangenheit, die wir selbst erlebt haben. Vermutlich ist es nicht sinnvoll, sich damit versöhnen zu wollen, dass ein Vorfahre von uns Sex mit einem Neandertaler hatte und wir deshalb Gene eines Neandertalers in uns tragen.
Nach allem, was wir heute wissen, wird das Leben eines Menschen ganz entscheidend von dem geprägt, was er in seiner frühen und frühesten Kindheit erlebt hat. Was ein Mensch in dieser Zeit erlebt, stellt so ziemlich alle Weichen, die in seinem späteren Leben bedeutsam sein werden:
· Ob ihm das Leben gelingt.
· Ob ihm seine Beziehungen gelingen.
· Ob er im Beruf erfolgreich ist.
· Welche emotionale Färbung sein Leben hat – geht es ihm gut oder geht es ihm eher weniger gut?
· Ob er vertrauen kann.
· Ob er ein glückliches und zufriedenes Leben leben kann.
· Und so weiter.
Und damit soll er sich jetzt versöhnen?!
Du liebe Güte!
Wenn ich Menschen befrage, was ihre früheste Erinnerung ist, dann bekomme ich fast immer irgendwelche besonderen Ereignisse aus der Vorschulzeit berichtet: Ein Weihnachten, ein Urlaub am Strand, ein Baum, der im Garten gefällt wurde.
Das bedeutet:
Die allermeisten Menschen, denen ich begegne, erinnern nicht das, was wesentlich für ihr späteres Leben ist – ihre frühe und ihre ganz frühe Kindheit. Es gibt Methoden und Techniken, mit denen man sich diese Erinnerungen wiederholen kann. Aber die wenigsten Menschen machen davon Gebrauch. Und das wiederum bedeutet:
Für die weitaus meisten Menschen sind diese Erinnerungen weg. Sie sind nicht gelöscht, aber sie sind nicht mehr zugänglich.
Also:
Was genau sollen die Leute akzeptieren?
Um etwas akzeptieren zu können, muss man Kenntnis davon haben.
Schnitt.
Jetzt nehmen wir an, jemand kann sich an seine frühe und früheste Kindheit erinnern. Sollte er sie in dem Sinne akzeptieren, dass er sagt:
„Ja, das war so“ ?
Wir denken, ja.
Zu akzeptieren, dass es so war, wie es eben war, und dass es sich nicht ändern, wegbeten oder wegdiskutieren lässt, ist nach unserer Erfahrung ganz wesentlich dafür, dass man sich aus den Fesseln einer negativ erlebten Vergangenheit allmählich befreien kann.
„Befreien“ in dem Sinne, dass man beginnen kann, die Weichen für sein Leben, die man damals in einer eher unguten Weise gestellt hat, neu zu stellen.
Dazu gehört nach unserer Erfahrung aber unbedingt auch, dass dieser Mensch sich der Gefühle annimmt, die er damals hatte. Wenn man das nicht tut, kann man die Weichen nicht neu stellen. Völlig ausgeschlossen.
Ein einfaches:
„Ja, das war eben so“ ist nach unserer Erfahrung etwas ganz anderes als das mit sich selbst mitfühlende: „Ja, das war so.“
Wir erleben es fast immer so:
Wenn uns ein Mensch sagt:
„Ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen“
oder
„Ich habe meinen Frieden mit meiner Vergangenheit gemacht“,
dann bedeutet das in aller Regel, dass er genau das Gegenteil getan hat:
Er hat in Wirklichkeit resigniert. Er hat die Hoffnung, dass er die Weichen in seinem Leben nochmal anders stellen kann, komplett aufgegeben, und dafür hat er all die schlechten Gefühle und Erlebnisse von damals in einen Safe geschlossen, in der Hoffnung, dass er sich nie wieder mit ihnen beschäftigen muss.
Er will diese unangenehmen Erlebnisse nicht mehr erinnern.
Er will sich diesen Gefühlen nicht mehr stellen müssen. Er will sie nie wieder fühlen.
Er hofft, dass Gras über die Sache wächst (Sprachbild), und dass die Zeit alle Wunden heilt.
Wenn also jemand sagt: „Ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen“, dann wäre eine wichtige Prüffrage für diesen Menschen:
„Hast du Mitleid und Erbarmen mit dem Kind, das du damals warst?“
„Hast du dich dieses Kinds liebend angenommen?“
Manchmal treffe ich auf Menschen, die mir diese Frage dann bejahen.
Noch nie habe ich erlebt, dass meine Kleinen ihnen das abkauften.
Willst du also einen Schlussstrich unter deine Vergangenheit ziehen, dann sage ich bzw. dann sagen wir (meine Kleinen, meine Innenteile und ich):
Einen Schlussstrich unter deine Vergangenheit zu ziehen bedeutet immer, einen Schlussstrich unter dein Leben zu ziehen.
Überlege dir gut, was du da tust – unter diesem Schlussstrich ist dann tatsächlich auch Schluss: Da folgt dann kein weiteres Leben mehr.
Für die Puristen unter meinen Lesern:
Bevor wir nicht tatsächlich klinisch tot sind, gelingt es uns nie, einen Schlussstrich unter unsere Vergangenheit und unser Leben zu ziehen. Nie! Wenn man überhaupt zuverlässig etwas über das Leben sagen kann, dann ist es dieses:
Das Leben ist nicht totzukriegen!
In uns allen sind ganz starke Selbstheilungskräfte. Die sind Tag und Nacht in uns aktiv. Und die werden uns was husten (Sprachbild), wenn wir ihnen verkünden, dass jetzt aber Schluss ist mit der Vergangenheit. Bis zum buchstäblichen letzten Atemzug sind diese Selbstheilungskräfte in uns aktiv. Und solange sie aktiv sind, tun sie alles, was in ihrer Macht steht, uns daran zu erinnern, dass da noch Teile in uns sind, die gefunden werden wollen und die heilen wollen.
3b
Ich definiere als gut, was ich in der Vergangenheit erlebt habe.
Falls es sich um unangenehme oder schädliche Ereignisse aus deiner Kindheit handelt, dann sagen wir:
Lass das bloß sein!
Wir kriegen das sehr häufig von Menschen zu hören, die wir als seelisch schwer geschädigt erleben:
„Ja, meine Eltern haben damals abc mit mir getan, und ich habe das immer gehasst. Heute aber weiß ich, dass ich niemals so xyz (so widerstandsfähig, so erfolgreich etc.) geworden wäre, wenn sie das nicht gemacht hätten.“
Und da hören wir uns manchmal die abstrusesten Dinge an:
„Ja, meine Eltern haben mich immer alleine in meinem Zimmer schreien lassen, als ich ein paar Wochen alt war …“
„Ja, meine Eltern haben mich immer abgelenkt, wenn es mit schlecht ging …“
„Meine Eltern haben mich auch schon als ganz Kleines immer zu Verwandten gegeben …“
Wir haben den Eindruck, dass kein Kinderschicksal so schlimm sein kann, dass nicht versucht wird, das irgendwie schönzureden oder was Gutes drin zu finden. Wir erleben das auch und gerade von den Menschen, die uns von schlimmster sexualisierter Gewalt in ihrer Kindheit zu berichten wissen:
Die Menschen versuchen, sich das schönzureden.
„Damals wusste man das eben nicht besser.“
„Das hat man damals eben so gemacht. Heute würde das niemand mehr tun.“
„Ja, das war damals eben die ärztliche Meinung.“
„Ich bin dadurch sehr früh selbständig geworden.“
„Nur deshalb komme ich heute so gut im Leben klar.“
„Das hat mir auch nicht geschadet. Im Gegenteil, seitdem kann ich mich durchsetzen.“
Wir sagen:
Tu das nicht! Das ist schlimmster Verrat an den Teilen von dir, denen sie das damals angetan haben. Wenn du schönredest, was du damals erlebt hast, dann besorgst du das Geschäft des Feindes und vertiefst und verschärfst den Krieg, den du seit damals gegen dich selber führst.
3c
Ich verzeihe allen Tätern und gut ist.
Auch das erleben wir häufig:
Menschen sagen uns mit einem gewissen Tremolo in der Stimme:
„Ich danke meinen Eltern für alles!“
Ja, selbstverständlich. Tust du. (Ironie)
Wenn du zu den Menschen gehörst, die sowas sagen:
„Ich danke meinen Eltern für alles!“, dann hüte dich vor den Folgen.
Du gibst deinen Eltern damit einen Generalpardon, ohne zu wissen, was du da eigentlich verzeihst.
Schau weiter oben im Text, da haben wir beschrieben, dass die weitaus meisten Menschen nicht erinnern, was ihre Eltern mit ihnen gemacht haben, als sie noch ganz klein waren.
Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass du deinen Eltern zutiefst dankbar bist. Aber kein Mensch ist nur gut oder nur schlecht. Auch und gerade deine Eltern nicht. Und bevor du nicht genau weißt, wie du als ganz kleines Kind deine Eltern erlebt hast, solltest du sehr vorsichtig damit sein, was genau du ihnen verzeihst.
Oder würdest du von einem dir völlig Unbekannten für alles Geld, das du hast, eine riesengroße Kiste kaufen, über deren Inhalt du nichts weißt, außer dass dir der Unbekannte sagt, es wäre ganz toll, und du solltest froh sein, ein so günstiges Angebot zu bekommen?
Zusammengefasst
Nach unserer Erfahrung ist es sehr wichtig für die eigene Heilung und für die Lebensqualität, wenn man akzeptiert, was man in seiner Erinnerung findet. Wenn man sich das nicht ausredet, bagatellisiert oder schönredet.
Es ist sehr wichtig für uns, all das wiederzufinden und zu akzeptieren:
a) Was habe ich damals erlebt?
b) Was habe ich dabei gefühlt?
c) Was habe ich dabei gedacht?
d) Was habe ich in der Situation getan?
e) Was hätte ich in der Situation gerne getan?
f) Welche Folgen hätte das gehabt?
g) Welche Schlüsse habe ich daraus für mein restliches Leben gezogen?
Nach unserer Erfahrung ist es nicht gut für die eigene Heilung und sehr schädlich für die Lebensqualität, wenn man versucht, schreckliche Erfahrungen positiv zu deuten bzw. seinen Eltern oder anderen Tätern „alles“ zu verzeihen, ohne auch nur im entferntesten abschätzen zu können, was dieses „alles“ eigentlich ist.
Wir wissen, dass viele Menschen das ziemlich anders sehen, und dass diese Menschen mit ihrer ziemlich anderen Sicht der Dinge sehr missionarisch und sehr eifrig im Internet und in anderen Medien unterwegs sind.
Es ist uns herzlich egal.
Wenn wir uns diese Menschen anschauen, die propagieren, dass man alles verzeihen solle bzw. allem in seiner Vergangenheit eine positive Deutung geben soll, dann fällt uns immer etwas ein, was Nietzsche über die Christen geschrieben hat:
„Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müssten mir seine Jünger aussehen!“
Mit anderen Worten:
Erst wenn wir erleben, dass die Missionare vom „Ich verzeihe meinen Eltern alles und mache meinen Frieden mit ihnen“ ein glückliches, zufriedenes und erfülltes Leben führen, werden wir beherzigen, was sie sagen. Sonst ist es dasselbe wie bei all den Christen, die von ihrem „Erlöser“ reden und dabei so unerlöst aussehen wie nur was.
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Tiger (Montag, 15 April 2024 22:45)
Woke wird als Selbstbezeichnung im deutschsprachigen Raum nur selten genutzt, es ist in den meisten Fällen eine Fremdbezeichnung von Menschen die jedwede progressive Idee als "woke" verunglimpfen und bekämpfen wollen.
Und es geht hier nicht um außergewöhnliche Ideen, wenn man betrachtet was alles als "woke" verunglimpft wird, geht es auch gerne schon los mit Sachen die eigentlich Usus sein sollten.
Frauen die auch arbeiten gehen wollen um weniger von Männern abhängig zu sein? -> Woke
Menschen die sich für Klimaschutz einsetzen? -> Woke
Menschenrechte achten auch von Menschen die anders aussehen als man selbst? -> Woke
Menschenrechte von neurodiversen achten? -> Woke
Es gibt ohne Frage Menschen die mit gewissem Übereifer über das Ziel hinaus schießen, dann kann man das konkret benennen.
Im Zweifel ist immer spannend wie jemand der den Begriff 'woke' verwendet ihn definieren würde (im deutschsprachigen Raum).
Respektive als direkte Frage: Was ist für dich "woke"? (Die Frage ist aufrichtig)
Stiller (Donnerstag, 18 April 2024 00:05)
Danke für deine Worte. Ich erlebe deinen Beitrag als gespickt mit Kommunikationsfallen, Manipulationstechniken und Angeboten, in Psychospiele (im Sinne der Transaktionsanalyse) einzusteigen.
Wenn ich das alles umschiffe, was ist nach meiner Ansicht zu sagen?
1
Das hier ist kein politischer Blog. Das hier ist ein Bericht über meine autistische Forschungsreise.
2
Du schreibst:
"Woke wird als Selbstbezeichnung im deutschsprachigen Raum nur selten genutzt."
Das ist deine Wahrnehmung.
Meine Wahrnehmung ist eine andere.
3
Du schreibst:
"(...) es ist in den meisten Fällen eine Fremdbezeichnung von Menschen, die jedewede progressive Idee als "woke" verunglimpfen und bekämpfen wollen."
Dieser Satz muss notwendigerweise logisch falsch sein.
Was logisch falsch ist, kann sachlich nicht richtig sein.
4
Vielleicht werden die Dinge besser, wenn wir und auf das Verglimpfen von Sachverhalten beschränken.
5
Was ist für mich "woke"?
Wokeness ist ein neoreligiöser Gegenentwurf zur Aufklärung. Anstelle des Grundsatzes, dass Argumente in einen fairen Wettstreit treten und am Schluss sich das beste Argument durchsetzt (Im Sinne Sokrates: "Denn nicht jetzt nur, sondern schon immer habe ich ja das an mir, dass ich nur dem Argument (logos) folge, das sich mir im Gespräch als das beste erweist"), soll treten:
"Ich fühle, also habe ich recht."
Es wird also so getan, als ob es keine objektive Realität gebe, sondern Realität durch Fühlen geschaffen und definiert wird.
Wokeness bedeutet darüberhinaus, dass das Prinzip der Wissenschaftlichkeit, insbesondere des Fallibilismus (im Sinne Poppers ) ersetzt werden soll durch immunisierte (also nicht mehr hinterfragbare) Gewissheiten. Das ist nur folgerichtig, wenn es tatsächlich keine objektive Realität gibt.
Tiger (Freitag, 19 April 2024 22:56)
Danke das du dir trotz der kritischen Worte Zeit genommen hast zu antworten.
Ich habe auf Grund deiner Antwort meinen Kommentar kritisch betrachtet.
Für die Eingangsbehauptung habe ich überhaupt keine haltbaren Metriken. Es schien mir beim schreiben und vorhergehendem Denken darüber 'korrekt'. Ich habe das, so scheint es, einfach als gegebene Wahrheit hingenommen (Es war wohl, wie in deiner Definition, eine immunisierte Gewissheit).
Ich sehe auch das die Beispiele in meinem Text manipulativ sind, das war mir nicht bewusst (obwohl es jetzt mit 'neuen' Augen offensichtlich ist), es schien für mich als würde ich nur "Beispiele" anführen die mein "Argument" unterfüttern.
Danke für die Definition und für die Forschungsberichte, welche mir in den letzten Monaten bei meiner Selbstfindung sehr geholfen haben.