Folge mir auf Twitter - die anderen AS und ich 02

Auch das finde ich total faszinierend!

 

Wenn ich mich durch das klicke, was andere AS im Internet posten, finde ich manchmal den Hinweis, dass man diesen AS auch auf Twitter folgen kann. Auch das ist etwas, was sehr, sehr fremd für mich ist.

 

Seit der König der Dummheit Präsident der USA geworden ist, bin ich ein wenig vertrauter mit dem, was Twitter ist, und was man alles damit alles machen kann: Der Präsident hat mal wieder eine seiner verantwortungslosen und hasserfüllten Twitterattacken und dazu meint die New York Times dies und der Außenminister postet das … und so weiter.

 

Folge mir auf Twitter.

Manchmal denke ich, dass es nur wenig gibt, was noch fremder für mich wäre.

 

Bis ich einen Gedanken äußere, kann sehr viel Zeit vergehen. Jedenfalls in meinem privaten Leben. Beruflich muss ich wesentlich schneller sein, klar. Aber privat … das kann dauern. Das kann wirklich dauern.

 

In meiner Welt unterscheide ich zwischen Meinungen und Fakten. Meinungen sollten begründbar sein. Fakten sollten nachprüfbar sein. Wenn also zum Beispiel jemand sagt:

„Trump ist ein Vollidiot!“, dann ist meine spontane Reaktion in der Regel nicht:

„Da hast du vollkommen Recht!“, sondern eher:

„Was genau ist ein Vollidiot, und woran erkennst du, dass Trump einer ist?“

Wie soll das in Twitter passen?

Ich neige dazu, die Dinge so lange in mir hin und her zu bewegen, bis ich den Eindruck habe, dass ich die logische Struktur dessen durchdringen kann, worüber ich da gerade nachdenke: Was ist Ursache, was ist Wirkung? Was sind die Axiome bzw. die Prämissen? Was wird mit welcher Begründung aus was hergeleitet? Und so weiter.

Und das kann dauern.

Das kann wirklich dauern.

 

Wenn ich die logische Struktur dessen, was ich da in mir bewege, durchdrungen habe, bin ich meistens ganz zufrieden damit. Das muss ich dann nicht direkt in die Welt hinaustwittern. Das einzige, womit ich mich an irgendeine Öffentlichkeit wende, ist dieser Blog. Da erscheint einmal in der Woche ein Text von mir, und das ist für mich völlig ausreichend. An den meisten dieser Texte arbeite ich viele Wochen, bis sie dann endlich fertig sind. An manchen Texten arbeite ich schon seit Jahren, und ich bin immer noch nicht zufrieden mit ihnen. Vielleicht werden sie ja auch nie fertig. Auch ok.

 

Folge mir auf Twitter.

Das scheint mal wieder sowas Soziales zu sein. Irgendwas, um der eigenen Spontaneität für andere spür- und sichtbar Ausdruck zu geben und damit in den sozialen Austausch zu gehen. Wozu soll das gut sein?

Ich weiß es nicht.

Nach allem, was ich sehen kann, ist Twitter für die Mehrzahl der Nutzer vor allem ein

elektronischer Wut- und Hassverstärker. Ein elektronisches Mittel, um sich zu empören und Menschen gegeneinander aufzubringen. Brauch‘ ich nicht, danke.

 

Wir tauschen auf Twitter spontan Meinungen und Ansichten aus und erzählen uns, was wir von den Dingen halten.

Und dann? – Wenn wir das gemacht haben – was ist dann anders als vorher?

Ich habe kein Interesse an Meinungen und Eindrücken, die sich auf die Größe eines Haikus zusammendampfen lassen. Und sozialer Austausch – mein Interesse an sozialem Austausch ist so gering, dass Twitter dafür viel zu groß und wuchtig ist.

 

Meine Welt scheint so ziemlich das Gegenteil von Twitter zu sein.

Und doch scheinen viele AS zu twittern wie der wilde Watz – faszinierend!

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